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16:00 tjg. theater junge generation/Studiobühne
Autorenbegegnung

Der diesjährige Kleistförderpreisträger Amir Gudarzi und sein Lektor Jonas Schönfeld im Gespräch. Moderation: Kathrin Bieligk 

Amir Gudarzi: „Wonderwomb“

2022 geht der Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker an das Stück „Wonderwomb“ von Amir Gudarzi. Der Kleist-Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert und mit einer Uraufführungsgarantie verbunden, die in diesem Jahr vom Hessischen Landestheater Marburg (HLTM) übernommen wird. Seit 1996 vergeben die Kleist-Stadt Frankfurt (Oder), das Kleist Forum und die Dramaturgische Gesellschaft jährlich den Preis.
In „Wonderwomb” erzählt Amir Gudarzi von dem Öl, das den Motor des Kapitalismus am Laufen hält, für das die Menschen alles aufs Spiel setzen und das wie kein anderer Stoff für die Transformation unserer Welt steht. Multiperspektivisch und vielstimmig, in einer eindrücklichen Sprache und rasant rhythmisierten Montage von konkreten Szenen, Situationen und Geschichten zoomt das Stück auf ganz persönliche Knotenpunkte globaler Konflikte, setzt eine Kartografie von Macht- und Geopolitik ins Bild, kreist um das Verhältnis von Osten und Westen und lässt schließlich das Öl selbst in die Zukunft blicken. In der Jury-Begründung heißt es: „Wonderwomb“ von Amir Gudarzi zeichnet mit großer sprachlicher Genauigkeit, einer Vielfalt an Klängen und einer komplexen Formenfülle ein Panorama über die Welt und formuliert die Einladung zur Auseinandersetzung.”

Foto: Nima Nazarinia

Amir Gudarzi, geboren 1986 in Teheran, graduierte an der damals einzigen Theaterschule im Iran und studierte Szenisches Schreiben in Teheran. Seit 2009 lebt er in Wien, wo er in Theater-, Film- und Medienwissenschaft abschloss. 2017 gewann er den exil-DramatikerInnenpreis. 2020 war „Geleemann“ am WERK X in Wien zu sehen sowie „Who cut the cake“ am Royal Court Theatre London. Für „Wonderwomb” wurde der Autor mit dem Kleist-Förderpreis 2022 ausgezeichnet. Das Stück war zudem für den Retzhofer Dramapreis 2021 nominiert und erhielt eine „spezielle Erwähnung“ durch die Jury der Autor*innentheatertage 2022. Amir Gudarzi wurde 2021 mit dem Förderungspreis der Stadt Wien ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Dramatik- und Literaturstipendien. 2023 erscheint sein Debütroman bei dtv.

Jonas Schönfeldt ist Lektor beim Felix Bloch Erben Verlag in Berlin. Er studierte Dramaturgie, Theaterwissenschaft und Komparatistik in Leipzig und Mainz. Hospitanzen, Assistenzen und freie Arbeiten führten ihn ans Staatstheater Mainz, Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater Hamburg, DNT Weimar und die Cammerspiele Leipzig. 2021 gründete er das DRAMA Magazin für szenische Literatur.

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