Das Panel wird den Fragen nachgehen, warum Ostdeutsche Ostdeutschland verlassen oder verlassen haben, warum sie bleiben sollten oder zurückkommen sollten, welche Begegnungen es braucht, damit wir eine diverse Gesellschaft, belastbare Gemeinschaft und Kultur im Osten Deutschlands etablieren können. Und viel wichtiger: Ist der Osten so anders als der Westen und müssen wir nicht gesamtgesellschaftlich sprechen und doch die eigenen Spezifika rausarbeiten?
Moderation: Eveline Günther (Chefdramaturgin am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen)
Begegnung mit dem und im Osten stiftet die promovierte Soziologin Julia Gabler u.a. in dem Forschungsprojekt „Überleben im Umbruch“ (2009) oder als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Begleitforschung zum Strukturwandel am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam (2018-2020). Sie forscht zu Verbleibsperspektiven von Frauen im ländlichen Raum Ostdeutschlands und gründete die Plattform www.fwiekraft.de (seit 2015). Seit 2020 lehrt sie im Master Management Sozialen Wandels an der Hochschule Zittau/Görlitz und staunt über Studierende aus Gelsenkirchen, Köln, Lübeck, Freiburg usw. und deren Interesse am Osten.
Anne Rabe, 1986 in Wismar geboren und aufgewachsen, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Sie erhielt für ihre Theaterstücke u.a. den Kleist-Förderpreis und die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreis. Sie ist Teil des Autorenteams der Kultserie „Warten auf’n Bus“. In ihren Theaterstücken, Drehbüchern und Essays setzt sie sich intensiv mit der Gegenwart und Vergangenheit Ostdeutschlands auseinander. Im Frühjahr 2023 erscheint ihr Romandebüt über die Geschichte einer SED-Funktionärsfamilie vor und nach 1989 bei Klett-Cotta. www.anne-rabe.de, Twitter: @AnneRabe2
Wanja Saatkamp studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Hildesheim und „Kunst und Medien“ an der UdK Berlin mit Studienaufenthalten in Toulouse und Liverpool. Kulturmanagerin, Producerin und Produktionsleiterin für Dokumentarfilme (Arte, 3sat u.a.). Gründungsmitglied des Performance-Kollektivs MAIDEN MONSTERS von 2007 und 2017 mit Produktionen für Festivals, Stadt- und Staatstheatern sowie eigenständige Arbeiten als Videokünstlerin, Musikerin und Theaterschaffende. Seit Spielzeit 2017/2018 Projektleiterin des Montagscafés mit dem aktuellen Schwerpunkt „NU PERSPECTIVES! Neue Perspektiven von Zugehörigkeit und Identität in Dresden“.